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Isla Velado

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Beitrag von Narisha Mi 30 Dez 2015 - 21:32

Isla Velado, die verschleierte Insel, liegt weit draußen im Ozean und wird stets durch eine scheinbar undurchdringbare Wand aus Nebel im Verborgenen gehalten. Kaum jemand weiß um die Existenz dieser Insel, welche auf wundersame Weise ganze Felsen zum Schweben bringen kann. Legenden besagen weiterhin, dass die Isla Velado die Heimat von drachenähnlichen Wesen sein soll...

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Narisha
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Beitrag von Die schwarze Klaue So 26 Feb 2017 - 22:11

Dort, zwischen den alles verschlingenden Strudeln des Strudelozeans und den launischen Strömungen des Ozean der Gezeiten, wo sich die Ozeane teilten schwebten eine schier undurchdringbare Nebelschwaden, die alles verschlang, was sich ins inneren vorran wagte. Mitten in Zentrum ragte eine gigantische Insel aus dem unendlichen Wasserteppich herraus und auch auf der Insel selbst zog der Nebel seiner Runden. Auf einem steinigen Plateau unterhalb der dunklen Wolken am Himmel stand eine verhüllte Gestalt und starrte in die weite Ferne hinaus. Niemand konnte genau sagen, wer oder was sich unter schwarzen Kutte verbarg. War es ein Mensch? Ein Elf? Ein Zwerg? Oder gar etwas anderes? Die Gestalt glich einem geisterhafften Schatten. Ein Schatten, der die pure Finsternis verkörperte. Eine Gruppe von weiteren verhüllten Gestalten traten an ihrer Seite herran, hielten jedoch respektvoll Abstand von dieser. Einer von ihnen brach das Schweigen und wandte sich direkt an die vor ihnen stehende Gestalt: "Wir entschuldigen uns untertänigst euch zu stören, dunkler Meister. Doch wir sind um euer Wohlergehen besorgt. Bitte verratet uns: Wie fühlt ihr euch?" Seine Stimme zitterte voller Ehrfurcht. Ein Jahrundert war es her, seit sie eine Drachenreiterin und ihren Drachen auf diese Insel locken konnten, wo sie, der Orden der schwarzen Klaue, sich versteckt hielten. Das es jedoch noch die Herrscher von Velthem, Ivisha und ihr Feuerdrache Cyrill, gewesen waren war ein absoluter Glücksfall. Die in ihnen schlummernde Energie gepaart mit ihrer Lebenskraft hatte ihnen das ermöglicht, worrauf der Orden seit Jahren gewartet hatte. Noch immer konnte er es nicht glauben, dass sie Erfolg gehabt hatten. Es war schwierig gewesen Königin Ivisha und ihren Drachen Cyrill unter Kontrolle zu bringen, doch ihre Leichtsinnigkeit hatte sie geradewegs in die Falle laufen lassen und ihnen das Leben gekostete. Ihre Lebenskraft hatte ihren Gott von den Toten zurückzubringen. Doch ihr Gott war nur noch ein Schatten seiner selbst gewesen und ja, er war zornig auf sie gewesen. So zornig, dass er beinahe den ganzen Orden vernichtet hatte bis auf die letzten fünf verbliebenen Mitgliedern, die hier nun versammelt waren. Doch nun, ein Jahrhundert später, war ihr Gott nun wieder so mächtig wie zu Lebzeiten, wenn nciht sogar noch mächtiger. Jedoch wagte keiner seiner Namen zu nennen. Den Namen zu nennen war in ihren Glauben eine Beleidigung gegenüber ihrer Gottheit und jeder würde mit dem Tode bestraft werden. Der Schatten drehte sich nicht um, doch seine kalte, tiefe Stimme zerschnitt die die Luft regelrecht. "Ich lebe wieder und das dank eures Einsatzes...es ist schon seltsam....doch es fühlt sich gut an...!" Der Schatten lachte heiser, worrauf die fünf Gestalten zusammen zuckten. Es war das wahnsinnige Lachen des Bösen. Angsteinflößend und unberechenbar. "Wir sind erfreut dies zu hören, mein Gebieter! Wir sind froh, euch wieder unter uns weilen zu...!", antwortete der Mann erleichtert, doch plötzlich hielten sich alle fünf sich mit beiden Händen den Kopf und sank schreiend zu Boden. Der Schatten drehte sich um und formte die Hand zu einer Kralle. "Euer Gerede langweilt mich jedoch zu Tode und ich will endlich wissen, was ihr damit bezwecken wollt? Ihr habt mich zurückgebracht, weil ihr mich für einen Gott haltet. In dem Wissen, dass ich keine Gottheit bin und trotzdem verehrt ihr mich wie eine. WIESO?", grollte der Schatten und kam bedrohlich näher. Der Schmerz verebbte ein wenig, doch blieb er bestehen. Beschwichtigen hoben sie alle die Hände und ein anderer antworte entschlossen trotz des Schmerzes. "Weil euer Königreich gefallen ist und wir dieses mit euch wieder aufbauen wollen. Bitte...vergebt uns...wir wollten euch nicht erzürnen....gestattet uns...euch mit einer....Geschenk nur für euch...zu erfreuen...!", presste der Mann hervor. Der Schatten machte eine wischende Bewegung und der Schmerz, der die fünf quälte verebbte sofort. Dankbar richtete sich alle auf knieten vor ihm nieder. "Wir haben lange gebraucht, dieses Geschenk für euch zu erschaffen, doch wir sind voller Stolz euch dieses überreichen zu dürfen!", sprach der nächste Hektisch und nickte seinen Freunden zu. Sie reichten sich gegenseitig die Hände und sangen in einer unbekannten Sprache eine uralte Beschwörung. Der Himmel verdunkelte sich noch mehr und der Gesang der Fünf schwoll an. Immer lauter und lauter wurde er, bis plötzlich aus ihren Schatten eine Kreatur hervorbrach. Der Schatten atmete zischend verächtlich durch, doch dann wurde sein Interesse geweckt. Ein mächtiger Raubvogel, so groß wie ein Drache, stieg aus diesem hervor. Seine blutroten Augen glühten voller Mordlust und er funkelte den Schatten hungrig an. "Dies ist unser Geschenk an euch, großer Meister. Uns ist nicht entgangen, dass euch die beheimateten Greifen es sehr angetan haben und wir dachten, ihr könntet einen neuen Gefährten gebrauchen, der euch dienen wird und immer zur Stelle ist." Der Schattengreif stieß einen grellen Schrei aus und nahm feste Form an. Der Schatten trat näher herran, währrend der ihn mit seinen Augen hart fixierte. Er wirkte zufrieden. "Er ist ein Prachtexemplar...stark....wild...beinahe unzähmbar...!". Der Schattengreif behielt ihn genau im Auge und schien jeden Moment auf ihn losgehen zu wollen. "Er wird euch nichts tun. Er ist geschaffen worden um euch zu dienen und nur euch, dunkler Gebieter! Allerdings hat er noch keinen Namen!", erklärten der erste Mann. Der Schatten streckte die Hand aus und berührte den Körper des Greifens, der ihn daraufhin anstieß. "Ihr könnt beruhigt sein, meine Kinder! Euer Geschenk gefällt mir...sein Name....sein Name ist Obscurio!" Blitze zuckten am Himmel, als der Geist des Schattens sich mit dem des Schattengreifes Obscurio vereinte. Es war wie eine Wiedergeburt von dem, was er verloren hatte und nun diese Leere nach seiner Wiederauferstehung wieder ausfüllte. Endlich fühlte er sich wieder lebendig.
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Beitrag von Die schwarze Klaue Di 21 März 2017 - 22:26

Mittlerweile hatte sich der dunkle Meister in die Tiefen des in die Felsen eingelassenen Palastes zurückgezogen und auf dem eigens für ihn angefertigtem anthrazitfarbenem Thron Platz genommen. Das Möbelstück aus edelstem Holz war großzügig gepolstert und seine Rückenlehne war nach den Flügeln eines stolzen Greifen geformt. Passend dazu fanden sich sowohl an den Füßen des Throns wie auch an seinen Armlehnen Nachbildungen der spitzen, tödlichen Krallen, während ganz oben an der Rückenlehne auch der Kopf eines Greifen zu sehen war, dessen finsterer, durchbohrender Blick fast so furchterregend wie der aus Obscurios roten Augen war. Der tiefschwarze aus Schatten geformte Greif hatte sich neben seinem Meister nieder gelassen und genoss es, sich von diesem unter seinem scharfen Schnabel kraulen zu lassen. Mit den knochigen Finger der anderen Hand trommelte der dunkle Meister ungeduldig auf der Armlehne. Denn seine treuen Diener zogen seit einiger Zeit durch das Land von Daraen, um mehr über das Königreich in Erfahrung zu bringen und potenzielle neue Anhänger für die schwarze Klaue zu finden. Denn der dunkle Meister glaubte nicht an den Frieden, von dem man ihm so viel erzählt hatte. Sein Hass auf die Drachenreiter war nach wie vor ungebrochen. Umso erfreulicher war es, als einer der Weisen endlich von seiner Reise zurück kehrte. Geraden Schrittes betrat die Gestalt den Thronsaal und kniete einige Meter entfernt nieder, gefolgt von einer tiefen Verbeugung. "Sofern ihr etwas zu berichten habt und gute Nachrichten bringt, erhebt euch. Ansonsten rate ich euch, euren Kopf lieber gleich gesenkt zu lassen!", donnerte die düstere Stimme des Meisters durch den Thronsaal. Für einen kurzen Moment schien der Mann vor ihm in Furcht zu zittern, schluckte diese dann aber merklich herunter und begann zu sprechen: "Dunkler Meister, sorgt euch nicht, da mein Bericht euch Gutes verspricht!", erklang der Reim des Mannes, welcher dem dunklen Meister gar nicht zu schmecken schien. "Ihr wagt es mich, euren dunklen Meister, mit einem Reim zu verspotten?! Kommt zur Sache oder seid des Todes!",
drohte der dunkle Meister, dessen ernst gemeinte Worte durch das markerschütternde Gebrüll seines Greifen bestätigt wurden. Der Weise wich zurück, aber räusperte sich dann.
"Auf meiner Reise durch das Königreich bin ich einem jungen Mann begegnet, dessen Herz und Seele von den Flammen tiefen Hasses umgeben sind. Er kniete nieder, sein Blick verzweifelt gen Himmel gerichtet und rief nach einem Gott der ihm die nötige Kraft verleihen könnte, seinen Hass gegen all jene zu wenden, die ihn betrogen oder gar verraten haben. Er sagte er würde alles tun, um diese Kraft zu erhalten. Er macht einen starken und fähigen Eindruck, daher brachte ich ihn her. Beim Anblick meines Greifen zeigte sich nur ein finsteres Lächeln auf seinem Gesicht. Mir schien er sah in dem geflügeltem Biest genau das, wonach er gesucht hat.", schilderte der Mann, während sein dunkler Meister aufmerksam lauschte. "Du bist allein hier. Wo ist der Mann von dem du sprichst? Ich will mir selbst ein Bild von ihm machen!", verlangte er, und der Weise kam dem Wunsch seines Meisters sofort nach. So trat der junge Mann also in gerader Haltung vor den Thron und machte zunächst keine Anstalten, sich zu verbeugen. "Hab gefälligst Respekt vor dem dunklen Meister und knie nieder!", fuhr der Weise, welcher ihn her gebracht hatte, wütend an. Doch der Mann lachte nur abwertend. "Das ist dein Meister? Eine knochige, dürre Gestallt gehüllt in ein schwarzes Tuch? Dies ist der 'Gott', welcher mir die Kraft verliehen soll, meinen Hass gegen all jene zu wenden, die mein Leben zu dem machten, was es ist?!", entgegnete der junge Mann, schüttelte verständnislos den Kopf und drehte um, als würde er wieder gehen wollen. Doch da streckte der dunkle Meister seine Hand aus und ergriff den Schatten des potenziellen Anwärters. Langsam nahm er den Kopf des Schattens zwischen seine knochigen Finger und drehte ihn ruckartig in seine Richtung. "Du hast Mut, so über mich zu reden! Aber scheinbar hast du noch nie die Erfahrung gemacht, dass Mut auch manchmal... tödlich ist!", sprach der dunkle Meister und manipulierte noch immer den Schatten des jungen Mannes. Mittlerweile hatten seine knochigen Finger sich um dessen Hals gelegt und drückten nun fest zu. Der junge Mann ging in die Knie, während er nach Luft rang. So etwas hatte er noch nie erlebt. Er konnte die Finger um seinen Hals deutlich spüren und doch war die Hand des dunklen Meisters meterweit von ihm entfernt. "Bitte...! Bitte verzeiht!", keuchte der junge Mann, als er spürte, wie seine Lebensgeister ihn zunehmend verließen. Letztendlich ließ der dunkle Meister den Schatten frei und der Mann fiel erschöpft auf die Knie. "Ich habe euch offensichtlich unterschätzt. Ihr verfügt über Kräfte, die man euch nicht ansieht. Der Weise hat mir von den Absichten der schwarzen Klaue erzählt und es scheint, dass wir das selbe Ziel anstreben. Denn auch ich hasse die Drachenreiter. Man nennt mich übrigends Magnus, erfreut eure Bekanntschaft zu machen.", stellte sich der junge Mann nun vor und war nach seiner fast tödlichen Erfahrung nun weitaus vorsichtiger mit dem, was er sagte. "Nun, Magnus, erzähl mir mehr von dir. Die Drachenreiter zu hassen ist die eine Sache... mein treuer Diener erwähnte auch etwas von Verrat... wie genau drückt sich also dein Hass gegen die Drachenreiter aus?", wollte der dunkle Meister schließlich wissen. Daraufhin ballten sich Magnus' Fäuste und sein Blick wurde finster. "Es gab eine Zeit, da habe auch ich an die Drachenreiter geglaubt. Aber dann kam der Krieg und hat mir alles genommen. Ein Zuhause gab es früher für mich nie, jedenfalls nicht bevor ich mein Elternhaus hinter mir ließ und meine eigene Familie gründete. Für Vater und Mutter war ich das genaue Gegenteil von einem Wunschkind. Gewalt war stets ein großer Bestandteil meines Alltags. Doch auch ich fand irgendwann eine Frau fürs Leben, wir hatten zwei Kinder und hätten glücklicher nicht sein können. Doch dann... Eines Tages stürmte die aetherranische Armee unser Haus. Sie sagten, wenn wir uns bedingungslos ergaben, würde uns nichts passieren. Doch das ließ mich nur wütend werden und ich rief meiner Frau und den Kindern zu, dass sie flüchten sollten, während ich ihnen den Rücken frei hielt. Man überwältigte mich aber und nahm meine Frau und meine Kinder gefangen. Ein guter Freund fand mich später schwer verletzt in den Trümmern meines Hauses und pflegte mich irgendwie wieder gesund. Seitdem hatte ich meine Hoffnung in Königin Ivisha und ihren Drachen Cyrill und ihre spätere Nachfolgerin Narisha und ihren Drachen Illyrien gelegt. Ich war mir sicher, sie würden diese Krieg zu Gunsten von Velthem gewinnen und die Aetherraner vernichtend in die Flucht schlagen! Aber was dann geschah, macht mich bis zum heutigen Tag richtig wütend! Anstatt zu kämpfen haben sich diese feige Göre von einer Elfe und ihr mickriger Drache dazu entschieden, Velthem vor die Hunde gehen zu lassen und es auf einem Silbertablett serviert dieser dreckigen Königin Noreen von Aetherra und ihrem ebenso durchtriebenem Mann König Drake in die Hände zu geben! Seitdem denken diese drei, dass alle sich lieb haben und brav zusammen arbeiten! Niemals werde ich mich den Leuten anschließen, die meine Familie auf dem Gewissen haben! NIEMALS!!!", brüllte Magnus und ließ dabei seinem Hass freien Lauf. Der Weise und sein dunkler Meister schienen das zu spüren, denn sie nickten sich im Stillen zu. "Eine sehr bewegende Geschichte.", sprach der dunkle Meister schließlich. "Ich frage mich allerdings, ob du der Kraft, die der eines Gottes gleicht, würdig bist. Mir scheint, du besitzt immer noch so etwas wie eine Seele. Deine Gedanken hängen trotz deines tiefen Hasses noch immer bei deiner Familie. Nur, wenn du bereit bist, die Verbindung zu deiner Familie für immer aufzugeben wirst du in der Lage sein, diese dunkle Kraft, welche allein auf deinem Hass basiert, zu führen. Ich will dein Schicksal in deine Hände legen, Magnus. Ich kann dich hier und jetzt für immer von deinem Leid erlösen und du kannst deiner Familie, dort wo sie jetzt weilt, Gesellschaft leisten. Oder aber du befreist dich selbst von deiner Last und schließt dich mir und der schwarzen Klaue an, auf dass dein Hass mir dienlich sein möge.", stellte der dunkle Meister Magnus schließlich vor die Wahl. "Was muss ich tun, um mich euch würdig zu erweisen?", fragte dieser nach kurzer Bedenkzeit. Diesmal übernahm der Weise das Wort. "Insgesamt drei Prüfungen warten auf dich, wenn du dich der schwarzen Klaue als würdig erweisen willst. Sicher sind dir die Greifen aufgefallen, die hier über der Isla Velado kreisen. Sie sind allesamt wild und ungezähmt und zerfleischen fast jeden, der sich ihnen nähert, bei lebendigem Leibe. Nur die, dessen Geist stark genug ist, können sich ihrem wilden Geist lange genug widersetzen, damit eine Verbindung zwischen ihnen und den Greifen geschaffen werden kann. Die zweite Prüfung ist das Knüpfen dieser Verbindung. Dabei wird der ehrenwerte dunkle Meister deinen Geist mit dem des Greifen mit Hilfe seiner schwarzen Magie verbünden. Diese Verbindung ist höchst unnatürlich und sehr gefährlich, zumindest für dich. Der Greif wird im schlimmsten Fall nur wilder, als er eh schon ist. Die dritte Prüfung ist das Erlnernen und Meistern des Schattenbändigens, welches der dunkle Meister dir ja schon eindrucksvoll demonstriert hat. Nur wer den Bund mit einem Greifen eingeht, kann über solche Kräfte überhaupt verfügen.", erklärte der Weise den Ablauf und sah Magnus dabei eindringlich an. Magnus überlegte. Selbst wenn er nun den Platz neben seiner Familie einnahm - das Leben, so wie er es kannte, war schon lange vorbei. Und zum Sterben fühlte er sich auch noch zu jung. "Ich habe nichts mehr zu verlieren, aber es liegt auch nicht in meiner Natur, einfach so aufzugeben. Ich war früher sogar in der königlichen Garde Velthems tätig. Ich habe mich zwar dort nur um die Pferde gekümmert, aber daher weiß ich, wie man mit Tieren, die einen wilden Geist und viel Temperament besitzen, umgeht.", sprach Magnus und nahm die Prüfung damit an. Der Weise führte ihn also nach draußen. "Eine Sache habe ich vergessen zu erwähnen. Natürlich musst du dir zunächst auch den Weg zu den Greifen bahnen.", sprach der Untergebene des dunklen Meisters und deute auf eine Reihe schwebender Felsen, die nach und nach immer höher stiegen, fast wie eine Wendeltreppe. "Ganz oben befindet sich eine schwebende Feslplattform, auf der man die Greifen antreffen kann. Nur wer es dort hinauf schafft, kann also überhaupt einem Greifen begegnen.",
fügte der Weise hinzu, ehe er Magnus ein Seil mit zwei metallenen Haken daran überreichte.
"Sei vorsichtig, Fallobst ist die Leibspeise der Greifen!", lachte die Gestalt schließlich und löste sich in Rauch auf. Der Weise würde Magnus oben auf der Plattform erwarten. Zwar fühlte er sich ein wenig vor unvollendete Tatsachen gestellt, während sein Blick zwischen dem Seil und den schwebenden Felsen hin und her wanderte. Doch Magnus hatte geschworen alles für die Kraft, die der eines Gottes glich, zu geben. Also fing er zu klettern an. Zunächst hatte er Schwierigkeiten, Halt auf den schwebenden Felsen zu finden. Das diese sich auf und ab bewegten, machte die Sache nicht besser. Doch schließlich hatte er zumindest die Spitze des ersten Felsen erklommen. Der Sprung zum nächsten Felsen verlangte Magnus einiges an Mut ab. Er sah sich zuerst die Oberfläche genau an und hielt Ausschau nach kleinen Mulden im Fels, die ihm den nötigen Halt geben würden, ehe er allen Mut zusammen nahm und den Sprung wagte.[ Für einen Moment stockte sein Herz, als Magnus ein Stück am Felsen herunter rutschte. Zum Glück fand sein Fuß dann doch noch Halt in einer Mulde. Stück für Stück erklomm er so vier Felsen, ehe er es tatsächlich auf die Plattform geschafft hatte. Keuchend kniete er nieder. Magnus Körper war von Kratzern und Wunden bedeckt und seine Kleidung an einigen Stellen zu Fetzen zerrissen. Einige Male hatte er den Halt verloren,
war sogar einmal so abgerutscht, dass er rücklings auf den vorigen Felsen prallte. Aber all das hatte Magnus nicht davon abgehalten,
die Plattform zu erklimmen. Er konnte schon das aufgeregte Kreischen der Greifen hören und ihre durchbohrenden Blicke spüeren. Im Moment musste er wie Beute für sie wirken. Die ersten Greifen schossen vom Himmel herab, drehten aber kurz bevor sie ihn erreichten ab,
als würden sie nur mit ihm spielen wollen, ehe sie ihre scharfen Krallen in sein ohnehin schon verletztes Fleisch rammen. Wenn auch zunächst wacklig auf den Beinen richtete Magnus sich wieder auf und ließ seinen Blick gen Himmel wandern. Dort sah er einen Greifen,
dessen Gefieder so grau wie sein Leben war.
"Ich hätte nich erwartet, dass du es bis nach oben schaffst.", sprach der Weise Magnus in gewisser Weise ein Lob aus. "Du musst wissen, dass nicht du dir deinen Greifen aussuchst. Vielmehr entscheidet der Greif, ob er dich als würdigen Reiter empfindet oder ob er dich lieber zum Frühstück verspeißt", erklärte der Weise, während er Magnus Blick folgte. Doch er und der graue Greif schienen bereits miteinander zu kommunizieren. Durch seinen geübten Umgang mit Pferden schien Magnus eine besondere Anziehung auf den Greifen auszuüben. In seinem Blick lag zwar Respekt für das stolze Tier. Dennoch schien Magnus sich mit ihm auf eine Stufe stellen zu wollen.
So reichte der Weise ihm für alle Fälle schon einmal das Greifengeschirr. Denn jederzeit könnte eines der Tiere pfeilschnell auf die Plattform zufliegen und Magnus mitreißen. MIttlerweile wirkte es, als habe der graue Greif das Interesse doch wieder verloren. Doch dann traf sich sein Blick mit dem von Magnus und er kam vom Himmel herab geschossen. Magnus machte ein paar Schritte zurück, so dass der Greif vor ihm landen konnte. Das Tier richtete sich auf, machte sich groß und badete Magnus förmlich in seinem markerschütterndem Schrei. Dieser biss die Zähne zusammen und unterdrückte den Reflex, eine Schutzhaltung einzunehmen und sich die Ohren zuzuhalten.
Stattdessen packte er das Gefieder am Hals des Greifen und schwang sich mühelos auf dessen Rücken. Wie ein wild gewordenes Pferd versuchte das Tier ihn abzuwerfen. Aber so fest, wie er sich an die Felsen gekrallt hatte, krallte Magnus sich auch in das Gefieder des Greifen, ehe er ihm das Geschirr anlegte. Dabei musste er aufpassen, denn immer wieder schnappte der Greif mit seinem scharfen Schnabel nach seinen Händen. Schließlich war das Geschirr aber angelegt und das Tier beruhigte sich ein wenig. Der dunkle Meister hatte aus der Entfernung alles beobachtet und tauchte schlagartig neben Magnus und dem Weisen auf. Er murmelte etwas in einer fremden Sprache und schwang dabei seinen Stab, in welchen oben ein großer schwarzer Onyx eingefasst war. Plötzlich spürte Magnus, wie erst ein spitzer Kristall in seinen Geist eindrang. Dann noch einer. Und noch einer. Der Schrei des Greifen wurde obendrein noch intensiver. Sein geistiger Schmerz übertrug sich auch auf Magnus' Körper. Keuchend und schreiend zugleich krümmte er sich auf dem Boden, rollte umher um den Schmerz, der ihn so sehr in die Knie zwang, zu ertragen oder gar los zu werden. Schließlich hielt er es nicht mehr aus. Für einen kurzen Moment wurden Magnus Geist und Körper völlig taub, bis eine Art elektrischer Schock beides wieder zum Leben erweckte. Und jetzt konnte Magnus eine drohende Präsenz in seinem Geist spüren. langsam öffnete er die Augen. Neben ihm stand der graue Greif und musterte ihn aus seinen wilden Augen. Magnus holte tief Luft und richtete sich auf, ehe er den Kopf des Greifen streichelte. Dieser drückte seinen Kopf zur Anerkennung gegen die Hand seines neuen Reiters.
"Scheint, als wären der Greif und du sich einig geworden. Für einen Moment lang sah es so aus, als wärst du der Aufgabe nicht gewachsen gewesen.", sprach der dunkle Meister. "Zwei Prüfungen hast du nun mit Bravur bestanden. Du solltest ruhen, ehe man dich die Kunst des Schattenbändigens lehrt.", fügte er noch hinzu ehe er den Weisen anwies, Magnus sein Gemach zu zeigen.
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Beitrag von Die schwarze Klaue So 23 Jul 2017 - 12:33

Wochen waren vergangen seit die ersten Greifenreiter erschaffen worden waren. Der dunkle Meister war ungeduldig geworden und die Weisen taten alles mögliche, um die neuen Mitglieder ihres Ordens zu unterrichten. Jegliche Verzögerung würde nur den Zorn des Meisters wecken und das würde irgendwann tödlich enden. Doch eines Tages trat einer der Weisen vor seinem dunklen Gebieter vor und verbeugte sich respektvoll vor ihm. ""Es ist vollbracht, oh dunkler Gebieter. Wir entschuldigen uns untertänigst dafür, dass es solange gedauert hat!" Die dunkle Gestalt erhob sich von seinem Thron, wobei sich auch sein Schatten bewegte und Obscurio sich aus der Schattenwelt erhob. Der Schattengreif mit den blutroten Augen blickte den Weisen hungrig an, doch der Meister hielt ihn zurück. Der Weise schluckte schwer. Der Meister war ohnehin schon ungeduldig genug gewesen und es wurde Zeit das warten zu beenden. "Ich hoffe, dass warten hat sich gelohnt. Ansonsten wird Obscurio seinen Hunger an dir stillen!" Sein boshaftes Lachen war leise, doch stellten sich bei dem Weisen die Nackenhaare auf. Dieses Lachen war das eines irren. "Magnus hat erfolgreich seine Ausbildung in der Kunst des Schattenbändigens bestanden, mein gebieter. Er ist bereit!" Der Meister atmete zischend durch. Endlich war die Zeit des wartens vorbei. Sein erster Greifenreiter war also bereit. Das war gut so. Es war an der Zeit zu sehen, ob Magnus sich als würdig erweisen würde. "Das wurde auch Zeit! Schickt ihn auf die Reise! Es wird Zeit uns zu offenbaren und die Lage auszukundschaften. Magnus soll uns weitere Anhänger anlocken und dann greifen wir mit ganzer Kraft an, sobald die Zeit reif ist!" Der Weise verbeugte sich tief und machte sich daran die Anweisung weiterzugeben. Der dunkle Meister setzte sich auf seinen Thron zurück und streichelte Obscurio. "Endlich ist unsere Zeit gekommen, Obscurio. Bald wird sich die schwarze Klaue über das Königreich erstrecken und den Untergang der Drachenreiter herbeiführen!" Der Meister war sehr zufrieden. Schon sehr bald würde er wieder herrschen und all die Verräter vernichten.

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Beitrag von Die schwarze Klaue Mi 13 Sep 2017 - 21:05

Der Sand wurde von den Hufen des Kamels aufgewirbelt, das ihm unbekannte an der Oase wortlos zusammen mit Proviant überlassen hatten... Das donnernde Hufgetrappel eines Pferdes auf dem Waldweg... Das Rauschen der Brandung in der Bucht... Ein Donnerschlag riss Bernard aus seinen Träumen. Seit Tagen wurde er auf einem Schiff von der tobenden See geschaukelt und an die Tage davor erinnerte er sich nur bruchsückhaft. Er war fast pausenlos geritten, hatte kaum geschlafen und war vor Erschöpfung zusammengebrochen, als er an Bord geommen war. Einzig der Gedanke an seinen Bruder hatte ihn auf dem Pferderücken gehalten.
Es klopfte und unmittelbar wurde die Tür der Kajüte aufgerissen. "Wir sind da", bemerkte der Mann in der Robe knapp und bedeutete Bernard, zu folgen. Er wurde in einen großen Saal geführt. Jede Ritze des Raumes wurde von dunkler Macht erfüllt, die von der Gestalt auf dem Thron ausging. "Man hat mir berichtet, dass dein Wunsch die Drachenreiter zu stürzen bisher unerfüllt blieb und du dich nach der Macht sehnst, ihn zu erfüllen", spach sie mit zischender Stimme. "Die Drachenreiter haben meinen bruder hingerichtet, nur weil er ihre Überzeugungen nicht teilte und sie in ihm eine Gefahr für ihren falschen Frieden sahen. Sie missbrauchen ihre Macht, um die Menschen zu unterdrücken, wie sie es schon einmal getan haben. In ihrer Eitelkeit und Machtgier schrecken sie vor nichts zurück, um ihre Position zu sichern. Mein Bruder bekam keinen fairen Prozess, ebenso verdienen die Drachenreiter keinen! Wenn ihr mir diese Macht geben könnt, werde ich euch treu ergeben sein. Ich würde mein Leben dafür geben!" Der Meister nickte. Sein Schüler hatte ihm bereits die Fähgkeiten von Bernard versichert und auch die Berichte der Anhänger auf dem Boot ließen keinen Zweifel, dass dieser Mann angesichts der Macht eines Greifenreiters zu allem entschlossen war. Er überließ Bernard den Weisen, für seine erste Prüfung.
"Deine erste Aufgabe wird es sein, dich den Greifen als würdig zu erweisen. Dafür musst du über diese schwebenden Felsen zu ihnen gelangen." Als Bernard sich nach den anderen Prüfungen erkundigte, erntete er nur ein heablassendes Lächeln und der Weise löste sich auf. "Offenbar nicht nur den Greifen...", grummelte er und machte sich an den Aufstieg. Die ersten Steine lagen noch recht nahe beieinander und er konnte mit mutigen Sprüngen ein paar Höhenmeter gut machen. Doch dann wurden die Wege weiter und springen wurde zu einem Risiko, das er nicht mehr eingehen wollte. Stattdessen kletterte er an den spitzen Felsen empor. Seine Ausdauer war dank seiner vielen Reisen sehr gut, doch war er fast immer auf befestigten Wegen gereist und hatte nur wenig Erfahrung beim Bergsteigen. Die zerklüfteten Felsen schnitten in seine Handflächen und die feuchte Luft machte das Gestein gefährlich rutschig. Seine stabilen Stiefel hatte er zunächst als Vorteil gesehen, doch immer wieder rutschte er mit den Füßen ab und hing nur noch an seinen Fingern. Die klobigen Sohlen fanden nur schwer an den Felsen Halt und so entledigte er sich auf dem nächsten Felsen seines Schuhwerks. Trotz der schmerzenden Wunden, der glitschigen Oberfläche und den brennenden Muskeln rutschten Bernards Finger nicht einmal locker. Wie die Klauen eines Greifvogels in seiner Beute, krallten sich seine Finger in die Ritzen der Felsen. Immer wieder murmelte er den Namen seines Bruders. Doch am vorletzten Felsen ließen ihn seine tauben Finger im Stich. Fluchend versuchte er, sie zu krümmen, doch seine Muskeln gehorchten nicht. "Das darf doch nicht wahr sein! Jahrelang habe ich Drachen beobachtet und studiert, nur um einen kleinen Hinweis darauf zu finden, wo ein Ei versteckt sein könnte. Jetzt ist die Gelegenheit übermenschliche Macht zu bekommen direkt vor mir! Ich kann nicht aufgeben! Ich darf nicht aufgeben!"
Immer und immer wieder versuchte er seine Finger um den Fels zu schließen. Er war kurz davor, aus lauter Verzweiflung einfach vom Felsen zu springen, da zuckten seine Muskeln mit einem Mal. Mit neuem Mut zog er sich an der Felswand hoch und mit der Zuversicht durchströmte ihn neue Kraft. Zitternd und keuchend zog er sich schließlich auf die Plattform und blieb ein paar Minuten liegen, bis die Krämpfe in seinen Muskeln sich wieder lockerten. Als er aufsah, bemerkte er den Weisen, der ihn beobachtete. Als Bernard sich aufrichtete, fuhr der Weise mit seiner Erklärung fort. "Nun wirst du einen der Greifen bezwingen müssen. Wenn er zulässt, dass du ihm das Zaumzeug anlegst anstatt dich zu zerfleischen, seid ihr bereit, eine viel tiefere Verbindung einzugehen. Diese Verbindung wrd deine letzte und härteste Prüfung sein. Auch wenn du ihn bezwingen magst, ein Greif ist nicht zu zähmen. Seinen geist unter Kontrolle zu halten ist eine Gratwanderung zum Tod." Mit diesen Worten trat der Weise zurück und deutete auf den Himmel. Dort oben kreisten die majestätischen Geschöpfe. Sie strahlten Erhabenheit und Stolz aus. Ein Sonnenstrahl, der für den Bruchteil eines Augenblickes durch die Nebelschwaden brach, fing sich im goldenen Gefieder eines Tieres ein. Bernard wusste sofort, dass es sich um ein weibliches Exemplar handeln musste. Er war von ihrer Schönheit gefesselt und konnte den Blick nicht von ihr lassen. Der Greif bemerkte dies und sonnte sich in seiner Bewunderung. Elegant kam das Tier herabgestoßen, landete unweit von ihm und präsentierte sich beinahe beiläufig.
Dem Prüfling wurde bewusst wie groß und tödlich dieses Tier sein konnte und schlagartig mischte sich Vorsicht in seine Bewunderung. Mit Sicherheit liebte dieses Geschöpf es, mit seiner Beute zu spielen, bevor es sie aufriss. Mit einem unwirschen Schrei verkündete die Greifendame ihr Missfallen darüber, dass er sie durchschaut hatte. Sie bäumte sich auf, doch er schreckte nicht zurück. Ein Zaumzeug landete zu seinen Füßen und er hob es auf, ohne den Augenkontakt mit dem wilden Wesen zu lösen. Das Tier erlaubte ihm schließlich zögerlich ihm das Lederwerk anzulegen. In diesem Moment manifestierte sich der Meister neben ihm und streckte seinen Stab aus. Bernard schrie als sein Geist mit roher Gewalt aufgerissen und an den des Greifen gepresst wurde. Beinahe verlor er sich in den wilden Wogen des anderen Geistes. Schließlich erhob er sich über diesen Wogen, zwang sie seinem Willen zu gehorchen und sie beruhigten sich etwas. Der Schmerz ließ langsam nach und der Meister nickte zufrieden. "Ich bin sehr zufrieden. Sowohl mit dir, als auch mit Magnus. Sobald du einigermaßen bei Kräften bist, wirst du in seine Fußstapfen treten und die Künste des Schttenbändigens erlernen. Sobald du diese gemeistert hast, wirst du den Drachenreitern ebenbürtig sein. Doch vergiss NIEMALS, dass ich dein Herr und Meister bin!!"
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